Gefühle in Bewegung
Wie fühlen Sie sich?
Wie fühlen Sie?
Wie merken Sie, wie Sie sich fühlen?
Wenn Sie schon eine Weile den Gefühle-Letter lesen, haben Sie sich mit diesen Themen sicher schon oft beschäftigt. Kennen Ihre somatischen Marker und wissen um die Zusammenhänge von Gefühlen und Gedanken.
Eine Shiatsu-Behandlerin hat vorige Woche gesagt „Gefühle können wir nur spüren wenn wir uns bewegen“.
Was halten Sie davon? Stimmt das für Sie?
„Ich muss erst mal ein paar Schritte gehen“, sagen wir vielleicht, wenn wir aufgebracht sind und unsere Gedanken und Gefühle klären wollen. Oder wenn wir eine Entscheidung treffen oder eine Lösung finden möchten. Wir sagen auch„Ich kann mich zu nichts aufraffen“, wenn wir traurig sind. Dann liegt die Bewegung vielleicht im Spüren, dass da gerade nichts geht. Um zu fühlen, schicken wir unseren Atem in den Körper, und darin liegt dann die Bewegung. Auch, wenn wir ganz still sitzen und forschen, wie wir uns fühlen.
Kinder sind noch total in Kontakt mit ihren Gefühlen. Sie leben sie „ungehindert“ aus: sie springen vor Freude, und lassen den Kopf hängen wenn sie traurig sind, breiten die Arme aus wenn sie einen geliebten Menschen treffen.
In unserer Kultur finden wir es für einen Erwachsenen nicht angemessen, sich so zu verhalten – und verlieren mit der Zeit manchmal sogar den Kontakt zu unseren Gefühlen.
Oder werden von Gefühlen überfallen, die uns so gar nicht bewusst sind, und sagen oder tun Dinge, die wir bei ruhigem Kopf nicht gesagt oder getan hätten.
Wie können wir besser in Kontakt zu unseren Gefühlen sein? So, dass wir uns unserer Gefühle bewusst sind und frei sind, zu handeln wie es sich für uns stimmig anfühlt?
Bewegung ist lebenswichtig, dessen sind wir uns alle bewusst. Haben Sie schon einmal erlebt, dass Sie von einem Spaziergang zurückkommen und sich eine Situation, die Sie belastet hat, plötzlich geklärt hat? Oder Sie hatten eine zündende Idee während Ihres Laufs am Fluss?
Ich habe mal eine Rednerin erlebt, die beim Sprechen auf der Bühne hin und her lief und sagte, sie könne ihre Worte nur in der Bewegung finden.
Diese Gedanken möchte ich Ihnen heute mitgeben. Beobachten Sie doch einmal, wie bei Ihnen Bewegung und Gefühle zusammenhängen. Wie es Ihnen geht, was Sie fühlen, wenn Sie im Alltag – jenseits von sportlichen Aktivitäten – ein paar zusätzliche Bewegungen einbauen.
Wenn wir dadurch ein paar Gefühle mehr in uns bemerken (und akzeptieren, dass sie da sind – mehr dazu hier: Akzeptanz von Gefühlen) sind wir wieder einen Schritt weitere darin, uns selbst besser zu kennen. Und wenn man gerade schon beim Bewegen ist, lassen sich unsere Gefühle sehr schön durch die Bewegung verarbeiten und schwierige Gefühle auflösen.
Lassen Sie sich anregen, in der nächsten Zeit Ihren Bewegungen und Ihren Gefühlen Aufmerksamkeit zu schenken. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung!