Gefühle-Letter Nr. 21 „Hoffnung“

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute schreibe ich (angeregt von Barbara Fredricksons Buch „Die Macht der guten Gefühle“, Seite 63) über die Hoffnung.

Das Foto, das ich zu diesem Beitrag ausgewählt habe, ist vorgestern in Berlin Prenzlauerberg morgens um halb neun entstanden. Ich hatte auf dem Weg zu meinem Lieblingsbäcker ganz stark das Gefühl  einer Verheißung. Dieser blau durchscheinende Himmel zwischen den dunklen Wolken in der morgendlichen Dämmerung sah wunderschön aus und erfüllte mich mit Hoffnung auf einen schönen Tag.

Ich zitiere Frau Fredrickson: „Den Kern der Hoffnung bildet die Überzeugung, dass die Dinge sich ändern können- egal wie schrecklich oder unsicher die Umstände im Augenblick sind. Die Hoffnung stützt Sie. Sie verhindert, dass Sie zusammenbrechen und in Verzweiflung versinken. Sie motiviert sie, sich auf Ihre eigenen Fähigkeiten und Ihren Erfindungsreichtun zu besinnen, um das Ruder wieder herumzureißen. Sie inspiriert Sie, einen Plan für eine bessere Zukunft zu entwerfen.“

Die Tatsache, dass wir uns eine bessere Zukunft vorstellen können, ist ein sehr wesentlicher Teil unseres Menschseins.

Ob wir eher hoffnungsvoll oder mit wenig Hoffnung unterwegs sind, hat mit unseren bisherigen Erfahrungen damit zu tun, mit unserem Wissen und unseren Fähigkeiten Einfluss nehmen zu können. Wenn wir das eher selten erlebt haben, braucht es mehr Übung darin, eine positive Haltung gegenüber der Zukunft zu entwickeln.

Ich glaube, es könnte uns in der aktuellen Situation sehr helfen, wenn wir all unseren Erfindungsreichtum, all unsere Fähigkeiten und Erfahrungen nutzen würden, uns eine bessere Zukunft vorzustellen und darauf hinzuarbeiten. Menschen zu finden, mit denen wir zusammen etwas entwickeln können, was einen Unterschied macht. Wenn Sie genau hinschauen, findet dies schon an ganz vielen Stellen statt. Projekte werden entwickelt, Materialien in den unterschiedlichsten Sprachen kostenlos ins Internet gestellt, Menschen wachsen über sich hinaus und entwickeln ungeahnte neue Fähigkeiten.

Achten Sie doch in der kommenden Woche einmal darauf, ob Sie eher mit viel oder wenig Hoffnung unterwegs sind. Und immer wenn Ihnen die Hoffnung ein wenig verloren geht, können Sie, wenn Sie mögen, diese kleine Übung machen:

1. Wo fehlt mir gerade eine hoffnungsvolle Einstellung? Situation kurz anschauen und zur Seite legen.

2. In den Körper spüren: wo gibt es Verspannungen, wo fühlt sich der Körper gut an? Drei tiefe Atemzüge nehmen und nachspüren.

3. An jemanden denken, den Sie lieben – oder sich in Ihrer Vorstellung an Ihren Lieblingsplatz in der Natur versetzen.

4. Genießen Sie dies eine Weile und achten Sie darauf, was sich in Ihrem Körper verändert.

5. Wenn Sie jetzt an die Situation aus 1. denken – wie fühlt sie sich an? Gibt es eine klitzekleine Veränderung? Was hat sich verändert?

6. Nehmen Sie sich kurz Zeit, ein hoffnungsvolles Bild für Ihre Situation „auszuspinnen“, einfach als Übung.

Wie fühlen Sie sich jetzt?

Ich wünsche Ihnen eine hoffnungsvolle Woche!