Zum „Nicht-Benennen“ der Karten

Zum Thema „Nicht-Benennen“ der Karten haben wir gerade einen schönen Kommentar einer unserer langjährigen Kundinnen bekommen – lesen Sie selbst:

„In meiner Arbeit als Gutachterin in Sorge- und Umgangsverfahren habe ich immer wieder gemerkt, dass Kinder mit den Bildern ganz andere Gefühls-Assoziationen haben, als wir damit verbinden. Ich lasse mir immer zunächst ohne konkretes Ziel von Kindern einige Karten beschreiben, um deren Wahrnehmungen zu erkennen und zu sehen, ob sie überhaupt damit Gefühle in Verbindung bringen können. Manche Kinder sind so gefühlsarm, dass auch mit Hilfe der Karten nur wenig Emotion verbalisiert werden können. Dann lasse ich mir auch jede Karte, die sich die Kinder dann auf eine bestimmte Frage hin aussuchen, beschreiben. Es ist erstaunlich, welche nicht erwarteten emotionalen Zuweisungen dann manchmal kommen. Es hat sich als Problem erwiesen, wenn ich vorschnell meine Interpretation der Gefühle der Männchen nehme, ohne genau nachzufragen.

In diesem Sinne: seien Sie bei der Anwendung der Karten immer wieder offen dafür, dass Ihr Gegenüber ganz andere Dinge sieht als Sie – und lassen Sie sich überraschen von kreativen Deutungen!“

Autorin: Frau Dr. Früh-Naumann