Eines unserer Projekte in diesem Jahr, um etwas von den psychischen Problemen zu lindern, die die Pandemie, der Krieg in der Ukrainie und die Klimakrise bei Menschen ausgelöst haben, war das Gratis-Seminar „Ich hör dir zu“.
Über 200 Menschen haben teilgenommen, und nach einer Stunde des Miteinander-Ausprobierens hatten wir immer eine richtig schöne, herzliche Stimmung in den Gruppen. Nun sind es zwei Paar Schuhe, ob wir mit Personen sprechen, die zu einem Gefühlsmonster-Seminar kommen, oder mit Menschen aus unserem Umfeld die die Gefühlsmonster vielleicht nicht kennen.
Deshalb haben wir eine Umfrage gestartet, um mehr darüber zu erfahren was sich durch diesen Workshop getan hat. Hier ein Artikel zu dem Projekt und seinen Ergebnissen:
Pandemie, Ukraine-Krise … auch das Jahr 2022 kündigte sich bereits zum Jahresbeginn als herausfordernde Zeit an. Wie können wir, als Gefühlsmonster GmbH und Expertinnen zum Thema Umgang mit (schwierigen) Gefühlen, hier ganz konkret helfen? Um die Folgen der anhaltenden Krisen, wie Überforderung an vielen Stellen, besonders in Familien, in der Pflege, an Schulen sowie bei Kindern abzufedern, war ein größeres Projekt für die Unterstützung von Kindern bereits im Jahr 2021 anvisiert worden, stellte sich jedoch als zu komplex heraus. Die Fragestellung jedoch ließ unsere Gründerin Lilli Höch-Corona nicht mehr los und so bot sie kurzfristig einen kostenlosen Workshop für Menschen an, die Andere unterstützen wollten, gut durch die Krisenzeit zu kommen: „Ich hör dir zu“.
Premiere feierte das Seminar am 10. Februar 2022 – und fand so begeisterten Zuspruch, dass es insgesamt 20 mal veranstaltet wurde, teilweise inklusive eines zweiten Aufbauworkshops für Interessierte.
Bei der ausgearbeiteten Methode spielten die bewährten Gefühlsmonster®-Karten natürlich eine große Rolle.
Die Idee: Mit Hilfe der Karten, ob online oder in Präsenz wird ein kurzes, strukturiertes Gespräch geführt, in dem die Zuhörende die andere Seite nach ihren Gefühlen fragt, ihre Aufmerksamkeit ganz auf die andere Person richtet, der Agierende für seine Gefühle ein bis drei Gefühlsmonster auswählt, die Zuhörende durch ihre Zeugenschaft hilft, diese Gefühle anzunehmen und ihn weiterhin darin unterstützt, einen guten Gesprächsabschluss zu finden.
Wir wollten uns ein Bild machen, wie das Seminar bei den Teilnehmer*innen angekommen ist, und haben dafür vor Kurzem eine Umfrage durchgeführt.
Über 90 Prozent der Befragten haben die vorgestellte Methode angewendet. Adressaten waren dabei neben Familienangehörigen auch Arbeitskolleg*innen und andere Gesprächspartner. Die meisten (60 Prozent) haben die Gesprächstechnik zwei- bis zehnmal eingesetzt, 35 Prozent sogar mehr als zehn Mal. Für fünf Prozent blieb es beim einmaligen Ausprobieren.
Die Teilnehmer*innen machten dabei vielfältige positive Erfahrungen, zum Beispiel:
„Ich habe sehr schöne und angenehme Erfahrungen gemacht. Die Technik ist super und die Frage ‚Was bedeutet die Karte für dich‘ ist kurz und verständlich. Die Kinder können anhand der Frage viel erzählen und auch Klient:innen, die große Schwierigkeiten haben, über Gefühle zu sprechen.“
„Kindern und Jugendlichen hilft es, mit den Karten ihre Gefühle zu ordnen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit den Karten gut ins Gespräch kommen kann.“
Eine Erfahrung war, dass die Deutungsoffenheit sehr gut ankommt und besonders Kindern das Erzählen von Geschichten, die sich durch die Anwendung der Gefühlsmonster®-Karten ergibt, gefällt. Ein Gesprächspartner war froh, anschließend seiner Frau mit Hilfe der Gefühlsmonster zeigen zu können, wie es ihm ging – was ihm verbal vorher nicht möglich gewesen war.
Besonders gut verdeutlicht folgende Antwort, wie sehr die Karten immer wieder kleine Wunder vollbringen:
„Meine Bekannte erzählte mir, dass es ihr schlecht ging. Mitten auf dem Fahrradweg packte ich die Karten aus und hörte ihr zu. Sie schrieb mir, dass sie danach seit langem wieder einen angenehmen Abend für sich erlebte.“
Eine 100-prozentige Erfolgsgarantie lässt sich natürlich nicht geben:
„Die Gesprächspartnerin war kurz irritiert, dass ich mit ‚Comic-Figuren‘ arbeite und sah sich im ersten Moment mit ihrer Problematik nicht entsprechend ‚ernst‘ genommen.“
„Klienten:innen, die über Gefühle nicht reden können, hatten Schwierigkeiten ihre Gefühle trotz der Karten zu benennen.“
Lob und Anregungen gab es hinterher von vielen Seiten, zum Beispiel:
„Das Angebot war eine super Gelegenheit, um in das Thema hineinzuschnuppern. Super, dass es kostenlos angeboten wurde! Danke dafür.“
„Gern weitere solcher Modelle, die leicht zu lernen und anzuwenden sind.“
„Für mich ist die kostenlose Teilnahme ein Geschenk gewesen und hat meine Begeisterung für die Karten gesteigert. Herzlichen Dank.“
„Gerne in regelmäßigen Abständen eine Vertiefung.“
Wegen des positiven Feedbacks hat „Ich hör dir zu“ nun einen regelmäßigen Platz im Seminarprogramm der Gefühlsmonster-Akademie gefunden. Für weitere Informationen:
Martina Günther, freie Mitarbeiterin bei der
Gefühlsmonster GmbH