Gefühle-Letter Nr. 3: „Somatische Marker“

 

Guten Tag,

Wie geht es Ihnen? Konnten Sie das Genießen von schönen Momenten ausbauen, körperlich spüren?

Heute schreibe ich wie versprochen mehr über das körperliche Wahrnehmen von Gefühlen.

Man spricht bei diesen Körpergefühlen von somatischen Markern. Von negativen somatischen Markern, wenn es um schwierige Gefühle und die entsprechenden Veränderungen im Körper geht, und von positiven somatischen Markern, wenn es um angenehme Gefühle und die Körperempfindungen dazu geht.

Als wunderbar kurz und einleuchtend erklärendes Buch zu den somatischen Markern empfehle ich gerne “Das Geheimnis kluger Entscheidungen” von Maja Storch.

Übung:

1. Denken Sie doch gerade einmal an eine schwierige Situation, die Sie in der vergangenen Woche erlebt haben. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nun auf Ihren Körper.

  • Was verändert sich dort? Es mögen ganz feine Veränderungen sein, gehen Sie mit ein wenig Forschergeist an diese Übung.

  • Wie fühlt es sich an? Wenn Sie das einem Freund beschreiben sollten, was würden Sie sagen?

  • Nehmen Sie sich die Zeit, sich kurz Notizen dazu zu machen – Sie entdecken nämlich gerade Ihren negativen somatischen Marker. Ganz persönlich für sich. Wenn Sie den mit Ihren eigenen Worten aufschreiben, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Sie im Alltag das Auftauchen von schwierigen Gefühlen leichter und früher wahrnehmen.

Achtung: wenn Sie eine große Aversion gegen diesen Teil der Übung haben, kann es sein, dass Sie gerade zu viel Stress haben oder sogar schon in einem Burnout-Zustand sind. Dann bitte gleich weiter zum zweiten Teil der Übung, und bei Gelegenheit darüber nachdenken, wer Sie unterstützen kann, dass es Ihnen wieder besser geht.

2. Nun gehen wir natürlich auch zu den angenehmen Situationen. Denken Sie also an die schönste Situation, die Sie in der vergangenen Woche erlebt haben. Spüren Sie in sich hinein:

  • wie fühlt sich das körperlich an, wenn Sie sich diese Situation noch einmal genau vor Augen rufen, noch einmal in Ihrer Vorstellung nachempfinden?

  • was verändert sich in Ihrem Körper gegenüber dem ersten Teil der Übung?

Wenn Sie sich auch hier Notizen machen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass es Ihnen im Alltag immer leichter gelingt, angenehme Momente wahrzunehmen und in einen Zustand zu kommen, in dem Ihr Gehirn optimal arbeitet.

Noch ein Tipp zum Abschluss, wenn Sie mal von einem schwierigen Gefühl nicht so recht los kommen: wählen Sie das Gefühlsmonster, das Ihnen im Moment am angenehmsten ist, und stellen Sie es an Ihren Arbeitsplatz! Jedes andere Bild, das Sie mit glücklichen und zufriedenen Gefühlen verbindet, kann diese Funktion ebenfalls erfüllen.

Nun wünsche ich Ihnen eine wunderbare Woche, mit inspirierenden Momenten  und ganz viel Sonne  – im Herzen und um Sie herum!